{Heute: Was treibt jetzt den Boris an? Den Boris Becker meine ich. Was sagt ihm sein innerer Nutzomat? Jetzt, wo er ganz bald wieder rauskommt. Jetzt, wo er nicht nur neu anfangen muss, sondern auch kann. Denn die Marke Boris ist nicht nur nicht tot, nicht nur unkaputtbar, sondern bald wieder mehr als ontop. Wenn, ja, wenn er seinen Nutzomaten markenkonform für die Spielvorbereitung nutzt. Und zwar so:}

„Geil: frei! Die Spinner haben mich wieder rausgelassen. Und mir diesen Knastaufenthalt, der letztenendes meine Rettung war (aber das ist eine andere Geschichte), so kurz wie möglich angelegt und so easy, wie machbar organisiert. Nicht schön, aber auch kein Trauma. Es ist vorbei!

Und jetzt?

Ich werde die Chance nutzen! Und zwar, weil ich bei allem, was ich tue, erstmal nicht den Ergebnisnutzen fokussieren werde. Es wäre toll, allen zeigen zu können, dass der Rubel sofort wieder rollt, dass ich meine Rolex wieder habe, dass meine Ische neuen Schmuck trägt. Aber jetzt noch nicht. Der Kluge wartet. Und Schaden hatte ich genug.

Und ob es Spass macht oder Transaktionskosten verursacht, ist mir auch zunächst komplett egal. Ich investiere. Zeit. Nerven. Geduld. Stolz. Zuhören. Zugeben. Erklären. Beschwören. Anbieten. Entschuldigen. Abbitte leisten. Wiedergutmachen. Das ist es, was ich tun werde.

Und ich werde das für mich nutzen. Zur Schaffung einer Ergebnis- und Prozessnutzenquelle für den Rest meines Lebens. Denn wichtig ist erstmal einzig der Aufbau, besser die Wiederherstellung meines Prosumtionsnutzen- und Persönlichkietsnutzenkontos. Denn meine Aufmerksamkeit zu Gold machen kann ich immer noch; jetzt baue ich die Goldadern: meine Reputation, meine Verlässlichkeit, mich als Projektionsfläche, zeige mich mit all meiner Verletzlichkeit, Bodenständigkeit, Empfindsamkeit, Kampfkraft, Steherqualität.

Diese werde ich zeigen und alle werden sie begierig aufnehmen und für sich nutzen, auf sich beziehen (denn ich bin ihre Lovemark, ihr Bobbele) und ich werde das für mich nutzen. Später. Denn Persönlichkeits- und Prosumtionsnutzen von heute sind die Ergebnis- und Prozessnutzen von morgen. Das weiss ich jetzt.

Und noch eins weiss ich: in den Knast gehe ich nie mehr. Zumindesten nicht wegen Geldsorgen… ;-)“

{So entscheiden Menschen: Sie wägen (mal kognitiv, mal intuitiv, mal beides zusammen) tatsächliche und potentielle positive und negative Folgen von Alternativen gegeneinander ab und wählen diejenige, die den höchsten Summanden verspricht. Dabei werden Ergebnis–, Prozess–, Persönlichkeits– und Prosumtionsnutzen addiert und gegen finanziellen Aufwand und andere Ergebnis–,Prozess–, Persönlichkeits– und Prosumtionskosten aufgerechnet. Ob bewusst oder unbewusst, ratio– oder emotional, gezwungen oder frei: der so festgestellte Transaktionswert wird dem Transaktionswert von Entscheidungsalternativen gegenübergestellt. Die Ausdifferenzierung der verschiedenen Möglichkeiten ist handlungsleitend. Vor diesem Hintergrund verspricht es meist, unterhaltsam zu sein, Entscheidungen der aktuellen Weltgeschichte oder des privaten Lebens nachzuvollziehen.}