Alle Menschen denken und handeln. Dabei richten sie ihr Denken und Handeln an Nutzenkalkülen aus. Immer. Jederzeit. Mal mehr, mal weniger bewußt. Stets automatisch ihrem persönlichen Nutzen folgend. Das ist nicht wirklich egoistisch, sondern kann zutiefst altruistisch sein. Sie sind eben: Nutzomaten.
Entsprechend ihrer aktuellen Nutzendispositionen strukturieren, regeln, operationalisieren sie ihre Aufmerksamkeitsvergabe (die Verwendung psychischer Energie) und damit das individuelle Bewusstsein, also das empfundene Wahrnehmen und Bewerten von Seinszuständen von Welt und in der Folge die Reaktionen auf sie. Ist der wahrgenommene Nutzen einer beliebigen Aufmerksamkeitsverwendungs-Alternative höher dem anderer Einsatzmöglichkeiten und über den entsprechenden wahrgenommen Kosten, so wird Aufmerksamkeit gezielt vergeben. Ist das nicht der Fall, erfolgt ihre alternative Verwendung, wobei die bewertende Gegenüberstellung sowohl bewusst als auch unbewusst automatisiert erfolgen kann.
Diese Nutzenkalküle prägen jegliches menschliche Denken und Handeln, also sämtliches menschliches Transagieren. Sie werden darum Transaktionswerte genannt und bestimmen zu jedem Zeitpunkt menschliches Sein und Tun.
Zu jedem Zeitpunkt? Ja: zu jedem wachen Lebenszeitpunkt durchläuft der menschlichen Gedankenstrom (wie gesagt: mal mehr mal weniger bewußt) diese Abwägungsprozess und löst entsprechende Denk- und Handlungsreaktionen aus.

Das kann nicht sein? So berechenbar, so simpel, so einfach ist der Mensch nicht? Der ist doch kein Automatismen unterworfenes Ding, das nur auf Reize psychische Energie verteilt? Einerseits: doch. Genauso ist es. Andererseits: es sind nur diese Reaktionen die relativ simpel zu erklären und damit sogar vorherzusehen sind. Die vorgeschalteten Nutzenkalküle machen das Ganze komplex und, na ja: menschlich…