Seit wieviel Jahren ist Content Marketing Thema? Fünf? Sieben? Ist es da peinlich, wenn ich eingestehe, dass ich mindestens genauso lange mit der, äh, Disziplin(?) fremdel? Ich finde: nein! Denn es lag ja nicht an der Idee, Inhalte zielgruppengerecht zu schaffen, um die so generierte Aufmerksamkeit in ökonomisch relevante Transaktionen zu überführen; auch wenn die Algorythmusschrauben allüberall immer enger gedreht werden und die Konkurrenz um Aufmerksamkeit stärker und mehr wird, ist an diesem Gedanken alles richtig.

Nein, es ging mir immer eher um die Bedeutung all dessen für praktische Arbeit eine Marketingabteilung, in der das Ringen um die Generierung und Erstellung und Vermarktung von Inhalten keine revolutionäre Erfindung, sondern der Kern der Kommunikationsarbeit an sich war. Aber irgendwie tat alle Contentmarketing-Welt, als wäre das Ganze eine neue, revolutionär nach anderen Gesetzen funktionierende Domäne, die jetzt losgelöst von der Hierarchie und Strutur das feld von hinten aufrollt und dann die Führung übernimmt (Und damit war sie in guter Gesellschaft mit den ganzen Social Media-Truppen und den ganzen Native-Marketern und den vielen, vielen […hier bitte einfügen was Sie wollen…]). Und in das Horn wollte und konnte ich nicht mit-reinblasen.

Mit den Inboundmarketern konnte ich von Anfang an mehr Anfangen, denn denn die haben einfach nicht so einen Wind gemacht und stattdessen ohne viel Getöse auf Coversions hin kommuniziert. Und vor allen Dingen nicht so nicht so getan haben, als würde sich die Welt neu drehen. Und wäre ein viel besserer  Einstieg gewesen, das ganze Feld nochmal neu anzugucken und nicht das Neue zu fokussieren, sondern das Verbindende zu sehen.

Denn worauf kommt es an beim Marketing – egal ob in den SoMes oder Sonstwo – wirklich an? M.E. immer auf die fortlaufende Conversion von errungener Aufmerksamkeit. Und die gelingt durch gelingende Kommunikation, die wiederum selber komparativer Aufmerksamkeitsvorteile bedarf und somit immer wieder superiore Transaktionswerte schaffen muss. Inhalt (dt. für Content) ist dabei nur EINE Quelle dazu notwendiger Nutzenvorteile. Eventmarketing, Produktion, Campaigning, Distribution, Bewerbung, Seeding, Storytelling und alle anderen Marketingaktivitäten sind potentiell andere. Contentmarketing passt also perfekt ins Bild, statt es zu ersetzen. Und erst diese Erkenntnis, hat mich mit ihm versöhnt: Ja, wir alle stehen auch und gerade über das was wir sagen (Inhalte) im Wettbewerb um die Aufmerksamkeit. Und um hier zu reüssieren müssen alle Nutzenquellen angezapft werden. Und das passiert in der Praxis einer Marketingabteilung…