Analog zum Markenbegriff gilt: Erfolgreiche Unternehmen basieren in ihrem Kern auf einem einzigartigen Selbst, etwas Unverwechselbarem, Individuellem, Bestimmtem, auf einer inneren Einheit, an der sich Vision, Philosophie, Positionierung, Strategie und aktuelle und zukünftige Handlungen und Entscheidungen ausrichten können. Es enthält alles was das Corporate-Bewusstsein durchlaufen hat (alle Erinnerungen, Handlungen, Wünsche, Enttäuschungen, Pläne und Geschichten) und dient als oberstes verbindendes Element zwischen allen internen stakeholdern des Unternehmens. Dadurch und darüber hinaus dient dieses Selbst als unabdingbare Grundlage von organisationalen Ordnungs-, Problemlösungs- und Systemabgrenzungs-Mustern, die konsistentes, ziel- und strategiekonformes organisationales Handeln in Zeiten des kontinuierlichen Wandels erst ermöglichen, da nur sie sowohl komplexitätsreduzierend als auch gleichzeitig Varietäts-erhaltend wirken. Die Focussierung auf dem Selbst-entsprechende Ziele und daraus abgeleitete Strategien dienen dabei als Filter, handlungsorientierung, Entscheidungshilfe, Ordnungssystem. „Die dadurch geschaffene Struktur ist dabei nicht einzig und alleine als starre und statische Ordnung eines Systems zu verstehen. Vielmehr geht es um die Abgrenzung von Beziehungsmustern: Struktur als Muster der Beziehung der Elemente eines Systems untereinander bzw. mit seiner Umwelt beinhaltet dann auch Problemlösungs- und Entscheidungsprozesse, durch die Systemverhalten ausgedrückt wird. (Schertler 1991, S. 249)

Merke: Da das Selbst einer Unternehmung gewachsen und nicht „gemacht“, „gekauft“ oder konstruiert ist und nur auf Basis des kulturell Gewachsenen entwickelt werden muss, ist die Formulierung von Strategien und drauf basierende Ableitung von Zielen und Zielvorstellungen, von Focussierungs-Vorgaben oberste Führungsaufgabe, die auf (organisatorisch) bekanntes und Vertrautes zurückgreifen, es jedoch im Hinblick auf die Anforderungen des Strategischen ergänzen und erweitern muss.