(tb) Dem Nutzomat liegt ein einfaches Raster zu Grunde, das jeder Nutzer zu seinem persönlichen Denk- und Handlungsrahmen machen kann. Er ist in unterschiedliche Nutzen- und Kostendimensionen aufgeteilt und ermöglicht es, diese – individuell verfeinert und im konkreten Fall bestenfalls situationsspezifisch und subjektiv in positive und negative Folgen aufgefächert – zur Bewertung von Optionen systematisch zu bewerten und ausdrücklich einander gegenüberzustellen. Auf diese Weise wird dem User dann im Idealfall offensichtlich welchen Gesamtnutzen ihm welche Handlungsoption bietet und welche verfolgt werden sollte. Voraussetzung ist allerdings, dass der Einzelne die Bedienung beherrscht. Und damit ist nicht nur das abschließende Abwägen gemeint, sondern unbedingt auch das Feststellen der möglichen Individuellen Nutzen und Kosten und des eigen Wollen und Nicht-Wollens.

Das Gros der Menschen wird Anleitung und Ausbildung benötigen, um den Nutzomaten programmieren und anwenden zu können. Denn die notwendige Motivation, Objektivität, Zähigkeit, Demut, Selbstironie und das entscheidende Selbstbewusstsein muss wachsen, unterstützt und gestärkt werden, reifen. Aber wie? Lasst mich spinnen: Ich sehe Multimediavorträge, Selbst-Marketing-Clubs, Seminare zur Motivation und Leitung, zur Selbstannäherung, zur Entwicklung von Zähigkeit und Demut gleichzeitig, zur Stärkung des eigenen Urteils. Für den Einzelnen, aber sicher auch zum Wohle der Allgemeinheit. Ob sich so die Moral der Gesellschaft resetten lässt (übrigens viel Glück, Herr Cameron) weiß ich nicht, aber eine Wirkung würde das schon haben, oder?

****