(tb) Bei einer Einzelbetrachtung unterschiedlicher Nutzen- und Kostendimensionen ist zu berücksichtigen, dass diese nicht immer eindeutig voneinander abgegrenzt werden können. So hängt z.B. der Prozessnutzen eng mit dem Persönlichkeitsnutzen zusammen und/oder kann grundsätzlich (wie übrigens alle anderen Nutzenkategorien bis zu einem gewissen Grad auch) sogar in Gänze als Ergebnisnutzen interpretiert werden – wenn man den damit einhergehenden immensen Informationsverlust in Kauf nehmen möchte. Und so korreliert z.B. der Prosumtionsnutzen definitionsgemäß in gewissen Grenzen mit dem Persönlichkeitsnutzen und dem Ergebnisnutzen (im Falle von Erfahrungen und/oder Fähigkeiten und/oder Wissen). Dafür existieren zwei Gründe: Zum ersten können Persönlichkeits- und Prosumtionsnutzen sogar miteinander verschmelzen (je nachdem, wie lange ein Zielgutproduktionsprozess dauert und wie (schnell) sich das dort erlebte auf die Psyche auswirkt und dort vergegenwärtigt werden kann). Zum zweiten vermag der Ergebnisnutzen (wie beschrieben) erheblichen Einfluss auf den Persönlichkeitsnutzen auszuüben.

Allerdings kann unter Berücksichtigung des Vorstehenden in keinem Fall von einem vollständig substitutiven Verhältnis zwischen den einzelnen Nutzendimensionen des nachfragerseitigen Transaktionswertes ausgegangen werden. Und das trotz dieser unperfekten Separabilität und trotz eines offensichtlich jeweils zwischen ihnen bestehenden Trade-off-Verhältnisses (bereits die Alltagserfahrung zeigt, dass Individuen z.B. Einbußen im Ergebnisnutzen in Kauf nehmen, wenn sie seinen Entstehungsprozess genießen oder aus ihm persönlich gestärkt hervorgehen, dass sie aber auch einen mühseligen Prosumtionsprozess akzeptieren, wenn das daraus resultierende Ergebnis dies rechtfertigt). Denn zu augenscheinlich unterschiedlich sind einfach die durch sie hauptsächlich abgebildeten Kategorien menschlichen Wohlbefindens (Ergebnisnutzen: „Haben“, Prozessnutzen: „Erleben“, Persönlichkeitsnutzen: „Sein“, Prosumtionsnutzen: „Können“) und zu eigenständig die zentralen Quellen der ihnen zugrunde liegenden Bedürfnisse (Ergebnisnutzen: physische Existenzsicherung, Prozessnutzen: Genuss, Persönlichkeitsnutzen: (psychische) Selbstbestätigung, Prosumtionsnutzen: Zukunftssicherung), als dass der Verzicht auf Nutzen der einen Kategorie grundsätzlich und gänzlich durch einen Nutzengewinn in einer anderen Dimension kompensiert werden könnte.

Deshalb soll eine gleichzeitige Relevanz sowohl instrumenteller als auch nicht-instrumenteller Bedürfnisse gefolgt und Prozess- und Ergebnisaspekte simultan als Quellen von Wohlfahrt, die einander sowohl bedingen als auch ergänzen können, verstanden und dies analog auch für Prosumtions- und Persönlichkeitsnutzenaspekte angenommen werden. Denn so verliert die absolute Bestimmtheit der einen oder anderen Nutzenkategorie ihre Bedeutung und es wird der (viel erhellendere, erkenntnisstiftendere) Blick auf die Mehrdimensionalität des Transaktionsprozesses an sich geöffnet. Dieser hat in jedem Moment seines Verlaufes gleichzeitig den unterschiedlichen, nachfragerseitigen Nutzen- und Kostenanforderungen in gewissen Größenordnungen gerecht zu werden, wenn er letztendlich realisiert werden soll.

Das immense heuristische Potential einer derartigen Sichtweise verdeutlich hervorragend die dieser Konvention entsprechende grafische Darstellung des nachfragerseitigen Transaktionswertes in Form eines dreidimensionalen Kontinuums. In diesem ist (bei aller Unschärfe) immer eine mehr oder minder grobe Zu- und Einordnung unterschiedlicher Nutzen- und Kosten-Konstellationen und damit deren (wenn auch nicht eindeutige, so aber dennoch) deutliche und vergleichbare Abbildung möglich; z.B. die des „Lottospielens“, das idealtypischerweise (im Gewinnfall) nicht nur einen extrem hohen Ergebnisnutzen, sondern (beim Montags-Gespräch mit den Kollegen über die „verrückte“ Gewinnzahlenkombination) einen relativ hohen Prosumtionsnutzen zu verschaffen vermag. I.d.R. ist es aber – bei zumeist eher geringen (in erster Linie Input-) Kosten – weder durch besonders hohen Prozessnutzen (beim Ausfüllen und Abgeben des Tippscheins) noch durch einen bemerkenswerten Persönlichkeitsnutzen gekennzeichnet. Oder die eines „Altenheimbesuches“ bei der eigenen Großmutter, dessen Prozessnutzen zwar als hoch empfunden werden kann und zumeist nicht ohne (oftmals positive) Auswirkung auf die eigene Persönlichkeit verbleibt, jedoch i.d.R. durch eher geringen tatsächlichen Ergebnis- und erwarteten Prosumtionsnutzen (bei oftmals recht hohen (in erster Linie Transaktions-) Kosten) geprägt ist.

 

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